Die AfD hätte Frau Merkel in Ratingen mit dem Preis „Dumeklemmer*in des Jahrzehnts“ adeln können, keiner hätte es gemerkt.
Das „Funke Wochenblatt“, das nach dem Eignerwechsel vom liberalen Ratinger Unternehmer PM Zimmermann zur SPD dominierten Essener Funke Mediengruppe hin zum Parteiorgan mutierte, glänzte während der hiesigen Kommunalwahl als „Anzeigengrab der Demokratie“. Die Ratinger AfD hatte für diese Bürgerschaftswahl nicht zu existieren. Sie wurde totgeschwiegen und im demokratischen Diskurs verhindert. Dazu passt, dass unser junger Flyer Verteiler für den Flyer „Indoor-Spielplatz für die Ratinger City“ als Nazi beschimpft und angegangen wurde und danach Angst hatte, die Blätter weiter zu verteilen.
Diesen Titel „Anzeigengrab der Demokratie“ vergibt die Ratinger AfD ab dem Wahljahr 2020 an dieses kommunale Anzeigenblatt mit ihren mächtigen Hintermännern*frauen zum ersten Mal. Die roten Hinterfrauen*männer haben sich diesen Titel redlich mit unredlicher Handlung verdient. Der Deutsche Presserat wird sich wegen Diskriminierung mit ihnen beschäftigen.
Unseren politischen Konkurrenten in Ratingen gratulieren wir für ihren Einsatz und eine gelungene Außendarstellung für diese Bürgerschaftswahl.
Die Probleme Ratingens waren für den Wähler nicht erkennbar.
Mit unserer neuen kleinen und feinen AfD-Fraktion werden wir diese Probleme ohne liberale öffentliche Berichterstattung dem Wähler nicht ausreichend kenntlich machen können. Wir sind aber da, wo wir für alle Wähler hingehören und wirken werden. In der Opposition. „Wir haben verstanden“, die Formel des Versagens der Regierenden vor ihren abhängig gemachten Bürgern, werden Sie von uns nie hören können. Wir verstehen schon lange. Deshalb sind wir hier.
Unsere Wähler wollen mehr von uns sehen. Wir bedanken uns hier bei jedem Einzelnen für Ihre gute Wahl. Wir werden Ihr Vertrauen in uns nicht enttäuschen.
Am vergangenen Samstag ließ uns der Wettergott leider im Stich: Zwar waren wir mit unserem Info-Material am Ratinger Markt wieder pünktlich vertreten. Aber gegen 10:30 wurde der Nieselregen so stark, daß wir unsere Siebensachen packen mussten. Da wir nur zu zweit waren, konnten wir das große Zelt nicht zum Einsatz bringen. Für dessen Aufbau werden vier Leute benötigt. Etwas Farbe in die Sache brachte wieder die originelle Wahlkampfhilfe von den „Antirassist*Innen“. In der Woche zuvor hatten die mit den Sprüchen: „AfD … fachgerecht entsorgen. Nazis töten“ um Aufmerksamkeit geheischt. Jetzt hatten die Aktivist*Innen ein neues Spruchband gebastelt:
Klar, dem Spruch: „Keine Nazis in das Rathaus!“ können auch wir zustimmen. Allerdings ist mir nicht bekannt, daß sich irgendeine Nazipartei um einen Sitz im Stadtrat bemüht. Nur die SPD fiel vor Jahren mit selbstgebastelten NAZI-Plakaten auf. Der Brief, den ich damals an den Anführer der Ratinger Genossen schrieb, bleib leider unbeantwortet: https://alternative-ansichten.com/ratingen/ Aber Höflichkeit und gesittetes Benehmen war noch nie eine herausragende Eigenschaft der Sozis, weder in Ratingen noch andernorts.
Zurück zu unseren antirassistischen Freunden: Als ich rüber ging um zu sehen, ob ich mich da selber in eine antirassistische Unterschriftenliste eintragen könnte, drückte mir einer der maskierten Aktivisten ein weiße Rose in die Hand: „Ob ich wüßte, wofür die weiße Rose steht?“ Mensch, ich hatte in den 60-er Jahren noch qualifizierten Geschichtsunterricht. Natürlich kennt man die Geschichte der Geschwister Scholl ebenso gut wie die der Männer des 20.Juli und die der kirchlichen Opposition. Jeder , der sich wie unsereins persönlich intensiv mit der Historie des Nationalsozialismus sowie des Widerstandes auseinander gesetzt hat, der kann über irgendwelche heutigen NAZI-Vergleiche nur den Kopf schütteln.
Tags drauf hatte ich überraschenderweise einen freien Sonntag. Eigentlich hätte ich als Delegierter auf Parteitag des Bezirks Düsseldorf, zu dem auch unser Kreisverband neben vierzehn anderen gehört, über Vorstandsbeisitzer sowie über Bundesdelegierte abstimmen sollen. Allerdings sperrte die lokale Bauaufsicht in Wesel genau zwei Tage vorher die Räumlichkeiten wegen angeblicher „Baumängel“. An den türkischen Hochzeitsfeiern, die zuvor im selben Gebäude stattfanden, gab es hingegen amtlicherseits keine Bedenken. – Wenig erstaunlich, daß den Medien diese erneute Schikane gegen unsere Partei keine Nachricht wert war. Dabei hatte die RP zuvor über den geplanten Parteitag berichtet: https://rp-online.de/nrw/staedte/wesel/wesel-gruene-rufen-zu-demo-gegen-afd-bezirksparteitag-in-ex-disco-auf_aid-53130895 Ein weiteres Beispiel, wie wir an der Ausübung unserer demokratischen Rechte gehindert werden. Erbärmlich, daß die Öffentlichkeit davon nichts erfahren soll.
Und nun zum Troll, der auf diesem Blog gerne so ausführlich kommentiert: Lieber Troll, wenn Du Dich nicht hinter gefälschten Mail-Accounts von Prominenten verstecken würdest sondern statt dessen Deinen echten Klarnamen, dann gebe ich Deine Kommentare frei.
In Ratingen ist dieser Verein noch nicht aufgetreten, aber in bei den Freunden in Hilden sorgten sie letztens für unmelodische Dissonanzen: Die Omas gegen Rechts. Unser Freund schrieb mir dazu:
„Auch wir hatten am Samstag an unserem Infostand in Hilden ein ‚Erlebnis der besonderen Art‘: Der neu gegründete „Verein“ ‚Omas gegen Rechts‘ (s. die Wahlversammlung der Düsseldorfer AfD im Hildener Rathauscenter) brachte uns ein Ständchen mit der Melodie „Freude, schöner Götterfunken…“. Leider wurde Beethovens ergreifende Hymne aus seiner 9. Sinfonie mißbraucht für ihr Gezeter, wir Hildener AfD’ler (explizit!) seien Nazis, Fremdenfeinde, Rassisten und Feinde der Demokratie. Ein klärendes Gespräch war leider nicht möglich. Immerhin nahmen zwei Mitglieder unsere Broschüre ‚Was Sie immer schon über die AfD wissen wollten…‘ entgegen. Ob aber diese verklebten Hirne hiermit etwas anfangen konnten, entzieht sich meiner Kenntnis.“
Gemeinhin spricht man ja von der Weisheit des Alters. Gelegentlich ist aber auch umgekehrt. Dann bricht sich ein Infantilismus Bahn, gepaart mit verstockter Ignoranz und einem Hang zur Selbstdarstellung. Die auf den Bild auftretende Frauenmannschaft mag zwar schon etwas betagt sein, aber die Zeit des Nationalsozialismus haben sie garantiert nicht mehr bewußt erlebt. Dann würden sie sich nämlich nicht für diesen Blödsinn hergeben. Und sich eher im Sinne ihrer Enkel für das Programm der AfD verwenden.
Mir fielen diese merkwürdige Truppe schon damals in Mettmann auf. Ich hatte seinerzeit im Februar unter dem Titel: „Mettmann, Neandertalhalle“ notiert:
Wenn man keine großen Erwartungen hegt, dann wird man auch nicht enttäuscht. Von daher war die kärgliche Vorstellung in Mettmann am 4. Februar auch keine wirkliche Überraschung. Nein, ich meine nicht den Vortrag unserer Abgeordneten in der Stadthalle. Der war anspruchsvoll und hochkarätig. Nein, mit der müden Performance meine ich den schwachen Auftritt der Mettmanner Buntblödel vor der Halle. Allein die Geräuschkulisse wie Pfeifen, Schreien, Grölen und Beschimpfungen erfüllte das, was man gemeinhin von diesen Verirrten erwartet. Obwohl: Auch da musste ich erst etwas anfeuern, damit Lautstärke und Stimmlage etwas höher wurden. Die Plakate hingegen waren eher dürftig. Da hätte ich mir mehr bunte Vielfalt auf der Pappe und originellere Sprüche auf Bändern und Schildern gewünscht. Am besten gefiel mir noch: „Nazis auf den Mond, weil da keiner wohnt“. Geht in Ordnung, allerdings sollten da Salafisten, Dschihadisten, Vergewaltiger, Brandstifter, Militante und kriminelle Clans gleich mit auf die Reise gehen. Und natürlich auch die, die Nazimethoden anwenden, wie etwa Einschüchterung und Verängstigung politisch Andersdenkender. Ob da noch viele vom „Bunten Bündnis“ übrigbleiben würden? Wenig originell waren auch die großformatigen Plastikplanen mit dem Slogan „no racism in ME“. Warum dasselbe nicht auf Deutsch? Nach meiner Wahrnehmung waren nämlich keine ausländischen Beobachter vor Ort. Ansonsten kann man auch diesem Spruch bedenkenlos zustimmen. Wobei wir uns als AfD auch gegen den Rassismus wenden, der sich gegen jene Bevölkerungsgruppe, für die Cem Özdemir den Begriff „Biodeutsche“ geprägt hat und die im Sprachgebrauch von Frau Merkel als „die schon länger hier Lebenden“ bezeichnet werden, richtet.
Einen skurrilen Farbtupfer in der Menge der Krakeeler bildeten die „Omas gegen rechts“. Hier bewahrheitete sich der Spruch: „Alter schützt vor Torheit nicht“. Ausgerechnet jene grauhaarigen Damen, die vom WDR als „alte Umweltsäue“ oder nach Meinung einzelner Bediensteter auch mal als „alte Nazisäue“ verunglimpft werden, lassen sich von Rot-Grün instrumentalisieren? Dümmer geht’s nimmer.
Ein dickes Dankeschön gebührt der freundlichen Polizei, die den Mob auf Abstand hielt. So kamen wir alle unversehrt in die Halle. Da ging das bunte Treiben zunächst weiter. Denn einige der rot-grünen FfF-Kids hatten sich zwischen die Zuhörer gemischt. Diese Störer machten meiner Zuschreibung “Quietschies” alle Ehre: Gleich zu Anfang der Veranstaltung gaben sie Geräusche von sich, die keiner menschlichen Kommunikation zuzuordnen waren. Nachdem wir uns diese Dissonanzen eine Weile angehört haben, wurden die Krakeeler von unserem freundlichen Sicherheitsdienst hinaus begleitet. Einige Bunte haben aber still in der letzten Bank bis zum Ende der Vorträge durchgehalten. Zu den referierten Themen wie Rentenkonzepte, Gesundheitssystem und Medienpolitik stellten sie keine Fragen. Möglicherweise war die Kost zu anspruchsvoll. Aber beim Thema “Islam” wurden sie lebendig. Nach Verweis auf den Wortlaut unseres Grundsatzprogrammes: “Viele Muslime leben rechtstreu sowie integriert und sind akzeptierte und geschätzte Mitglieder unserer Gesellschaft” waren sie zufrieden. Allgemeine Heiterkeit kam allerdings auf, als jemand von den jungen Leuten die Meinung vertrat, daß türkische Gastarbeiter unser Land nach dem Krieg wieder aufgebaut hätten. Weiß Gott, wer denen diesen Floh ins Ohr gesetzt hat. Die Jugendlichen können nichts dafür. Es sind Kollateralschäden jener Bildungskatastrophen, die uns die Altparteien eingebrockt haben. – Gerne hätten wir noch weiter mit den Bunten beim Büffet diskutiert. Aber da waren sie schon weg. Schade.
Bedauerlich, daß sich doch einige politisch Interessierte von der Drohkulisse draußen abschrecken ließen. Spießrutenlaufen, was nach rot-grüner Auffassung zu deren Demokratieverständnis gehört, ist eben nicht jedermanns Sache. Gerne hätte ich noch ein paar Fotos von der Randale gemacht. Aber sobald ich die Kamera zückte, blendeten die „Bunten“ mit dicken Scheinwerfern. Schade. Wer einen kleinen Eindruck von der Szene haben will, der kann hier stöbern https://taeglich.me/wp-content/media/2020/02/DSC_0030.jpg
Soweit der damalige Bericht. Bleibt zu hoffen, daß die Omas mal unser Programm zur Hand nehmen und sich das in aller Ruhe frei von fremden Einflüsterungen zu Gemüte führen.
während der Kommunalwahl in NRW schreibe ich Ihnen hier als Kandidat für den Ratinger Stadtrat. Im Februar 2020 bin ich zudem in die AfD eingetreten.
Die Funke Mediengruppe hat für die Ratinger AfD als Partei und später auch für mich als Person und zu wählenden Bürger, ein Verbot für die Redaktion und die Anzeigenredaktion ihres Ratinger Wochenblattes ausgesprochen.
Mit einer Kleinanzeige wollte ich persönlich auf mich und meine Kandidatur aufmerksam machen. Unter der Rubrik Dienstleistung sollten Freunde, Bekannte, frühere Kunden davon wissen (Auftrag als Mail vom 28.08. mit Text anbei). Bisher war ich bei dem Anzeigenblatt, unter einem anderen Besitzer, immer ein respektierter Kunde. Im öffentlichen Leben, bei Vereinen, beim Sponsoring, auch mit meinem sozialen Engagement, bin ich als Bürger der Stadt anerkannt.
Bis die Funke Mediengruppe kam.
Diese Mediengruppe untergräbt sämtlichen Anstand für eine demokratische Kommunalwahl, sowie den Pressekodex.
Ziffer 12
Die Funke Mediengruppe mit ihrem Ableger Ratinger Wochenblatt, hat in diskriminierender Weise meine Schwerbehinderung (100 GdB) zur Wahlveränderung in meinem Wahlbezirk Ratingen-West zugunsten meiner Wettbewerber ausgenutzt. Die Wochenblatt Redaktion weiß, dass ich im neuen Sozialausschuss für die Schwerbehinderten wirken möchte, der mir per Diskriminierung meiner Person vorenthalten werden soll (das muss nach Funke wohl allein die Sozialdemokratie mit ihren anerkannten Partnern richten). Ich kann nicht aus gesundheitlichen Gründen alle meine Freunde, Bekannten und früheren Kunden aufsuchen. Ebenso ist es mir gesundheitlich nicht möglich, mein Wahlkampfmaterial in die Briefkästen zu werfen. Ich wollte persönlich ein Direktmandat (ohne Hilfe der Partei) erringen. Meine persönlich aufgegebenen und bezahlten Zeitungsanzeigen im auflagenstarken, in meinem Wahlbezirk meistgelesenen Ratinger Wochenblatt, sollten das möglich machen. Die Teilhabe eines Schwerbehinderten an der politischen Willensbildung wird so untergraben. Allen meinen Wettbewerbern um ein Direktmandat wurde die Möglichkeit zur Vorstellung gegeben. Dies ist auch ein Verstoß des demokratischen Gleichheitsprinzips, schon an der Basis der Demokratie. Mit dem Wahlrecht und dem Presserecht kann das nicht vereinbar sein.
Meine Diskriminierung durch die Zugehörigkeit in einer sozialen Gruppe (Partei), wird durch die Funke Mediengruppe noch um eine Sippenhaft verstärkt.
Ziffer 7
Geschäftliche Interessen des Haupteigners SPD der Funke Mediengruppe, bevorteilen in erheblicher Weise die SPD und andere ihr politisch nahen Wettbewerber. Mir persönlich und den wählbaren Mitgliedern meiner Partei (AfD) wird Redaktion und Werbung für unsere demokratischen Anliegen vorenthalten. Ebenso unseren Wählern, die wohl nach Funke keine Vertreter in den Parlamenten haben sollen. Die Mehrung der Vertreter der SPD und deren geschäftliche Verbindungen ihrer Journalisten mit der Politik durch Interviews, Anzeigen und durchgesteckten Nachrichten zu ihren parlamentarischen Geschäftspartnern, ist durch die hier beanstandeten Handlungen dieser Presse durchsichtig. Meine Kleinanzeige und meine Zahlung wird in diesem Kontext verhindert, nicht benötigt. Subventionen der SPD-Koalition (indirekt durch mein Steuergeld) helfen da mehr als gut aus.
Ziffer 13.1
Es wird von der Funke Mediengruppe eine Vorverurteilung meines politischen Wirkens durch den Ausschluss meiner öffentlichen Bekanntmachung zur Wahl vorgenommen. Die Funke Mediengruppe hat sich nicht die geringste Mühe gemacht, meine (soziale) Vita für ihre, der deutschen Presse unwürdige Entscheidung heranzuziehen.
Die Verantwortung der Presse und seiner Eigner, umfassend über demokratische Wahlen und deren Vorgänge zu informieren, sollte mit der verfassungsmäßigen Rolle der Presse selbstverständlich vereinbar sein. Dazu gehört auch die persönliche und politische Information durch Anzeigen, wenn sie dem Recht der Bundesrepublik Deutschland entsprechen.
Die Vorgehensweise der Funke Mediengruppe in meinem Fall geht so nicht.
Ich bitte um eine Rüge, die veröffentlicht werden muss.
Vielen Dank für Ihre Bearbeitung meiner Beschwerde,
mit freundlichen Grüßen,
Werner Kullmann.
Anlagen: Mail persönliche Anzeigenbestellung/Text 28.08./ Rückmail Anzeigenablehnung 31.08.20
Es ist verwerflich, sich mit fremden Federn zu schmücken. Sich auf Kosten anderer profilieren zu wollen ist eine weitere Gemeinheit. Besonders abscheulich ist es aber, das Andenken und die Ehre der Widerstandskämpfer gegen die Hitler-Diktatur, der Männer des 20.Juli, die ihren Patriotismus mit dem Leben bezahlen mussten, zur eigenen persönlichen Profilierung für sich zu missbrauchen. Das haben die wackeren Männer des 20. Juli 1944 nicht verdient, daß sich heute rückgratlosen Mitläufer als risikolose Trittbrettfahrer im politischen Mainstream als „Widerstandkämpfer“ aufschwingen wollen.
Zu diesen Unverschämtheiten erdreisten sich Düsseldorfer Verbandsfunktionäre . Das wollte ich denen nicht durchgehen lassen. Hier die Vorgeschichte:
Der Vorsitzende eines Düsseldorfer Heimatvereines versuchte nämlich vor einigen Monaten, mit Ausfällen gegen die AfD bei der lokalen Politprominenz zu punkten. Die lokale SPD in Ratingen wollte im Windschatten dieser unappetitlichen Geschichte segeln. Die Rheinische Post brachte darüber einen Artikel, der meine Aufmerksamkeit weckte. Und so wandte ich mich mit einem Brief an diese Person:
Sehr geehrter Herr Rolshoven,
ich bin Sprecher des Stadtverbandes der AfD in Ratingen. Im hiesigen Lokalteil der RP wurden Sie vor einigen Wochen mit der Äußerung zitiert:
Wolfgang Rolshoven, der Baas der Düsseldorfer Jonges, hatte sich in einem Zeitungsbeitrag deutlich positioniert. Im Brauchtum sei die Haltung klar: keine AfD. „Wehret den Anfängen“, meinte er. Rechtsextremismus und Antisemitismus lehnte der Heimatverein ab, Vertreter der AfD würden nicht eingeladen.
Das erweckte meine Aufmerksamkeit. Denn nach unserem Verständnis haben Rechtsextremismus und insbesondere Antisemitismus bei uns nichts zu suchen. Die entsprechende Unvereinbarkeitsliste ist öffentlich einsehbar; ich kann sie Ihnen gerne zusenden. Ich wäre Ihnen sehr verbunden, wenn Sie mir konkrete Beispiele nennen, wo Ihnen in Ihrem Wirkungsbereich Rechtsextremismus oder Antisemitismus von AfD-Mitgliedern begegnet sind. Der Vorstand im Bezirk Düsseldorf ist mir persönlich bekannt, so daß ich entsprechende Konsequenzen in die Wege leiten kann.
In dem Zusammenhang erinnere ich an den Artikel 3 GG:
Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.
Ich sehe Ihrer Antwort hoffnungsvoll entgegen, verbleibe mit freundlichen Grüßen und wünsche Frohe Ostern!
Statt einer persönlichen Antwort wurde mir ohne Begleitschreiben ein Exemplar der Vereinszeitung zugestellt. Der Inhalt: Eine widerliche, auf plumpste Weise diffamierende Schmähschrift gegen die größte Oppositionspartei im Deutschen Bundestag. Garniert mit einen Vorwort des Vize-Vorsitzenden, welches vor Anbiederung an die Merkel-Regierung nur so trieft. Das schärfste aber: Die Selbststilisierung als „Widerstandskämpfer“.
Herrn Wolfgang Rolshoven Mertensgasse 1 40213 Düsseldorf
Betr: Ihre Antwort auf meinen Brief vom 8. April
Sehr geehrter Herr Rolshoven, sehr geehrter Herr Juli, werte Düsseldorfer Jonges, Thema verfehlt! Setzen! Sechs! Ungenügend!
So etwa hätte mein Deutschlehrer reagiert, wenn er Ihre substanzlose Antwort auf mein Schreiben vom 8. April hätte benoten müssen. Hatte ich doch eine ganz konkrete Bitte geäußert:
Ich wäre Ihnen sehr verbunden, wenn Sie mir konkrete Beispiele nennen, wo Ihnen in Ihrem Wirkungsbereich Rechtsextremismus oder Antisemitismus von AfD-Mitgliedern begegnet sind.
Aber zunächst bedanke ich mich, daß überhaupt eine Reaktion erfolgte. Natürlich war ich gespannt, als ich nach der Rückkehr aus meinem Osterurlaub einen großformatigen Umschlag in meinem Briefkasten vorfand. Oha, eine so gewaltige Sündenliste? Und dann die herbe Enttäuschung: Bestand der Inhalt doch nur aus Ihrer Monatszeitschrift vom April. Indessen mit dem reißerischen Aufmacher: „Dem Rassismus entgegentreten“ und einem gehässigen Machwerk aus der Werkstatt des Herrn Tilly auf der Titelseite. Bingo: Das gegen Rassismus kann ich mit unterschreiben. Aber bitteschön: Wo ist denn der Rassismus? Ich lese weiter. Da schreibt Ihr Vizechef auf Seite 3:
Anders als die AfD setzen wir bei Problemen, insbesondere im Zusammenhang mit der „Flüchtlingskrise“, nicht auf völkisch-autoritären Populismus, sondern arbeiten an Lösungen und konkreten Verbesserungen für alle Bürgerinnen unserer Heimatstadt. Mit einem Faschisten als Landesvorsitzenden, ihrem völkisch-autoritären Weltbild, ihren Kontakten in die Neonazi-Szene, dem Bestreiten des menschlichen Einflusses auf den Klimawandel und ihrem diskreditierenden Sprachgebrauch greift die AfD) unsere Heimat und damit uns Jonges offen an. Um zu vermeiden, dass die AfD bei der nächsten Kommunalwahl mehr als 5% der Stimmen erhält, benötigen wir das von Häusler geforderte und in vielen NRW-Städten vorhandene „vorbeugende, ressortübergreifende Handlungskonzept“.
Mit Verlaub: Schwachsinn vom ersten bis zum letzten Buchstaben. Denn konkrete Beispiele bleibt der Herr Juli schuldig. Und genau darum hatte ich gebeten. Stattdessen wird schön gegendert: „Bürger*innen“. Apropos „Faschist als Landesvorsitzender“: Es ist richtig, daß ein deutsches Gericht dies als zulässige Meinungsäußerung straffrei gestellt hat. Aber nicht alles, was gerichtlich erlaubt ist, ist auch statthaft: So darf nach deutschen Richterspruch auch eine prominente Grünenpolitikerin als „Drecksfotze“, „Stück Scheisse“ oder „Sondermüll“ bezeichnet werden. Ein Sprachgebrauch, dessen ich mich enthalten würde. Auch Sie, Herr Juli, sollten sich dessen bewusst sein, daß man nicht jeden erlaubten Blödsinn nachplappern sollte.
Die Krönung ist allerdings die Titelgeschichte des Herrn Häussler auf den folgenden Seiten. Ist es doch der untaugliche Versuch, die AfD gleichzusetzen mit irgendwelchen Exoten am rechten Rand. Kein einziger Bezug zum Programm der AfD, das auf 192 Seiten für jedermann nachlesbar ist. Auch die umfangreiche Unvereinbarkeitsliste der AfD, mit welcher Rechtsextreme von der Parteimitgliedschaft ausgeschlossen sind, wird mit keiner Silbe erwähnt. Nur ein einziges Mal wird ein Name genannt: Der des NRW-Landtagsabgeordneten Dr. Christian Blex. Der hätte dem brasilianischen Präsidenten gratuliert. Ein naheliegenderes Beispiel zur Skandalisierung ist dem Düsseldorfer Fachhochschulbediensteten Häussler offenbar nicht eingefallen: Ein Parlamentarier aus den Münsterland, der ein südamerikanisches Staatsoberhaupt beglückwünscht. Unsere Bundesregierung gratuliert bekanntlich bei jeder Gelegenheit den Machthabern im Iran, welche seit Jahr und Tag Israel auslöschen wollen. Skandal?
Und wenn wir schon bei Dr. Blex sind, dann hätte Herr Häussler (ohne Dr.) doch wenigstens auf die Reden des AfD-Abgeordneten im Landtag zum Thema „Stickoxid und Sinnhaftigkeit der EU-Grenzwerte“ eingehen können. Das hätte nämlich tatsächlich einen aktuellen Bezug zu Düsseldorf gehabt, wo die ideologisch motivierten „Umweltspuren“ durch die damit provozierten Unfälle bereits Menschenleben gefordert haben. Auch der Besuch des Christian Blex in Syrien, wo er Gespräche führte mit den religiösen Führern der dortigen Glaubensgemeinschaften, hätte ruhig in dem Beitrag erwähnt werden können. – Ich werde indessen auf den Autor und sein Konvolut noch an anderer Stelle ausführlicher außerhalb dieser Korrespondenz eingehen. Erstaunlich, daß ein Fachhochschulmitarbeiter wie Häusler mit 57 Jahren noch keine Promotion zustande gebracht hat, geschweige denn eine Venia Legendi. Sein Fachbereich „Sozial- und Kultur“ wird nicht ganz zu Unrecht im akademischen Volksmund unter den Sammelbegriff „Geschwätzwissenschaften“ subsummiert; im angelsächsischen Sprachraum kommt „Junk-Science“ eine ähnliche Bedeutung zu.
Zurück zum Vorwort: Da versteigt sich der Vizebaas namens Sebastian Juli tatsächlich zur Selbststilisierung als „Widerstandskämpfer“! Geht es noch? Eine blanke Verhöhnung der Männer des 20. Juli vom Schlage eines Claus Schenk Graf von Stauffenberg oder eines Karl Goerdeler, die ihren Einsatz fürs Vaterland mit dem Leben bezahlten!
Ich blättere weiter in Ihrem Magazin bis zum Schluss auf Seite 24: Kein einziges Gesicht mit Migrationshintergrund auf den zahlreichen Abbildungen! Und bei den Geburtstagsjubilaren: Alles nur alte Männer! Jetzt besinne ich auf das Julianische Vorwort auf Seite 3: „Liebe Heimatfreunde!“. Freundinnen und Diverse bleiben offenbar außen vor. Mich beschleicht ein böser Verdacht: Kann es sein, daß es sich bei Ihrem Verein in Wirklichkeit um einen frauen- und fremdenfeindlichen Männerbund handelt? Und das die Invektiven in Richtung AfD nichts weiter sind als plumpe Ablenkungsmanöver?
Das fragt sich mit freundlichem Gruß Bernd Ulrich
Selbstredend, daß ich auf meinen Brief keine Antwort bekam.
Zu den „Widerstandskämpfern“: Bei der AfD handelt es sich bekanntlich nicht um eine Regierungspartei, sondern um eine unbequeme Opposition, die schweren Repressalien ausgesetzt ist. AfD-Bashing ist somit für die Akteure völlig gefahrlos; sie können sich sogar des Beifalls der gegenwärtigen Machthaber gewiss sein. Hier von „Widerstandskämpfern“ zu sprechen ist eine Perversion par excellence. Das Motiv der Jonges? Serviles Einschleimen bei der Obrigkeit, nichts anderes.
Im Sommer diesen Jahres machte der linke Genosse Ministerpräsident Ramelow mit einer vulgären Geste, gepaart mit dem Spruch „Widerlicher Drecksack“, von sich reden. Natürlich in Richtung eines AfD-Abgeordneten. Vor aller Augen im Thüringer Parlament. Die Anzeige nach §185 Strafgesetzbuch wurde erstattet. Höchststrafe: Ein Jahr Gefängnis.
Auch ich fühlte mich veranlasst, eine Strafanzeige wegen Beleidigung zu erstatten. Nämlich gegen einen prominenten Ratinger SPD-Genossen, der mich mitsamt heimlich aufgenommenen Foto auf seiner Internetseite als „Dreckspack“ bezeichnet hatte. Das war im Jahr 2017, als ich für die AfD als Direktkandidat zur Bundestagswahl antrat. Über elftausend Berechtigte in unserem Wahlkreis gaben mir ihre Erststimme, damit lag ich nach den Kandidaten von CDU und SPD an dritter Stelle.
Das muß dem hiesigen SPD-Funktionär mächtig gestunken haben. Über zwei Jahre hatte er die Dreckspack-Beleidigung mitsamt meinem Porträt für jedermann sichtbar auf Facebook gepostet:
Ein Freund machte mich schließlich aufmerksam und so schrieb ich an den besagten Genossen Christoph M. Die Reaktion: von Einsicht oder gar Bedauern keine Spur. Allerdings löschte er dann das Bild nur um an anderer Stelle erneut zu stänkern. Anfang des Jahres erstattete ich Strafanzeige. Zunächst sah die Staatsanwaltschaft „kein öffentliches Interesse“. Nach einer Beschwerde wurden die Ermittlungsbehörden jetzt erneut tätig. Das ist derzeit der Stand der Dinge. Hierzu stellte ich in einer (nicht veröffentlichten) Pressemitteilung vor einigen Tagen fest: „Es ist nur zu begrüßen, wenn Politik als auch die Strafverfolgungsbehörden gegen Hass und Hetze im Internet konsequenter als zuvor vorgehen. An diesem konkreten Beispiel werden wir sehen, ob dieses Versprechen auch eingelöst wird und den Worten Taten folgen.“ – Anmerkung: Die Staatsanwaltschaft Düsseldorf hat Anfang Oktober das Verfahren erneut eingestellt.
Christoph M. ist eine prominente Persönlichkeit in Ratinger SPD. Nach eigener Darstellung bekleidet er im Managerkreis der Friedrich Ebert Stiftung das Amt als Sprecher des Vorstandes NRW und ist Mitglied im Steering Komitee. Landesweite Aufmerksamkeit bekam er mit seiner Forderung: „Lasst Daimler sterben“ https://www.tichyseinblick.de/daili-es-sentials/spd-politiker-empfiehlt-lasst-daimler-sterben/ . Schade, daß die Presse nicht darüber berichtet, welche Meinung die über dreihunderttausend Beschäftigten bei Daimler-Benz zu diesem Ansinnen haben.
Ein interessantes Personal, das sich bei den hiesigen Genossen tummelt. Linkspartei und Sozis tönen im Gleichklang: „Drecksack und Dreckspack“. Zum Verwechseln ähnlich. Gleich und gleich gesellt sich gern.
Anmerkung: Die Staatsanwaltschaft Düsseldorf hat Anfang Oktober das Verfahren erneut eingestellt.
Ergänzung: Genosse Ramelow durfte für den “Drecksack” 5.000€ berappen. Genosse Christoph M. blieb für das “Dreckspack” bislang ungeschoren.
Auch für uns AfD-Aktive besteht das Leben nicht ausschließlich nur aus Politik. Zwar haben unsere Gegner längst alle Regeln der Fairness über Bord geworfen. Bei uns hingegen herrscht Sportsgeist. Hier ein eindrucksvolles Beispiel. Dazu hat mir Werner Kullmann, unser Spitzenkandidat für die Ratinger Kommunalwahl, dankenswerterweise einen Artikel zur Verfügung gestellt, der 2019 in der Hauszeitschrift des TV Ratingen sowohl online als auch in der Druckausgabe erschien. Werner hatte nämlich mit beachtlichen Erfolg an den deutschen Leichtathletik-Seniorenmeisterschaften teilgenommen. Hier der Text:
Wettkampfsport LEICHTATHLETIK bis zum Abwinken…“
Werner Kullmann ist in der Leichtathletikabteilung das älteste aktive Mitglied, welches erfolgreich an Wettkämpfen teilnimmt. In den letzten zwei Jahren hat er bei Landes-, NRW- und in 2019 sogar Deutschen Seniorenmeisterschaften teilgenommen.
So gewann er 2018 bei den Offenen LVN-Seniorenmeisterschaften Silber sowie Bronze bei den Offenen-NRW Seniorenmeisterschaften im Speerwurf. 2019 gelang ihm recht früh die Norm für die Deutschen Seniorenmeisterschaften in dieser Disziplin. Damit aber nicht genug – im Mai kam noch die Qualifikation bei den offenen NRW-Seniorenmeisterschaften im Dreisprung hinzu, welche ihm die Silbermedaille bescherte. Und auch seinen dritten Platz im Speerwurf von 2018 wiederholte er bei diesen Meisterschaften. Und dann ging es diesen Sommer zu den Deutschen Meisterschaften nach Leinefelde-Worbis. Hier gelang Werner Kullmann gleich zweimal eine Top Ten Platzierung. Im Speerwurf erhielt er eine Urkunde für den sechsten Platz und im Dreisprung für Platz 8. Mit diesen Leistungen gehört Werner Kullmann auch zu den Top Ten Athleten seiner Altersklasse M70 in der Deutschen Bestenliste. Aber von Anfang an…
1949 bescherte Werner als einjähriges Kind die allgemeine Armut mit den Nachwehen des zweiten Weltkrieges eine Tuberkuloseerkrankung mit dreijährigem Krankenhausaufenthalt.
Körperlich und geistig nicht wettbewerbsfähig nahm ihn sein Vater in den Fünfzigern mit zur „Körperertüchtigung“ zum Turnverein Ratingen. So half er ihm so gut es ging, seine gespendeten Steine zum Selbstbau der vereinseigenen Turnhalle zu schleppen. Angefangen hat er seine sportliche Kariere als „Reservebankdrücker” in der Handballabteilung bis er mit 9 Jahren seine Liebe zur Leichtathletik fand – vor allem der Weitsprung hatte es ihm angetan. Das war immerhin vor 60 Jahren – natürlich auf Asche im Stadion.
Dann wurde er wieder lungenkrank, trat aus dem TV aus und an Wettkampfsport war bis zum Alter von 18 Jahren nicht zu denken.
Andere Jugendliche hörten mit 18 mit dem Sport auf (alles erreicht, nur Leben ist schöner), aber Werner fing dann mit Leistungstraining an, wurde jedoch in den Männerwettkämpfen erst einmal durchgereicht.
Im Studium wurde er im Fünfkampf „Hamburger Landesmeister“. Als 31 Jahre alter Spätzünder kamen erstmals Erfolge mit der Niederrheinmeisterschaft im Dreisprung, weil sein Trainingspartner und späterer Olympiateilnehmer von Los Angeles, Peter Bouschen, zu seinem Glück mal nicht antreten konnte. Mit 34 Jahren sprang er noch 13,78 m. Die Familie und die eigene Firma nahmen damals viel Zeit in Anspruch und verhinderten die Ausdehnung des Trainings, um endlich an den ersehnten Deutschen Meisterschaften mitmachen zu können.
Mit Tennis und Waldläufen hielt Werner sich über die Jahrzehnte fit. Die Zeit der Wettkämpfe zur sportlichen Standortbestimmung war vorbei, die Erringung des Sportabzeichens war nicht genug.
Vor 2 Jahren strahlte das Fernsehen eine Sendung über Seniorenwettkämpfer in der Leichtathletik aus. Das war nach davor überstandener Krankheit ein Ansporn und so stand der Entschluss.
Die Kunst im Leben ist mit allen körperlichen Defiziten, die das Älterwerden so mit sich bringen, noch die mögliche persönliche Leistung im Vergleich zu erfüllen. Das gilt für den Sportler mit 40 Jahren schon genauso, wie für Werner Kullmann jetzt. Das Training dazu gestaltet sich ganz anders, als in jungen Jahren. Aber genauso zeitaufwendig. So hieß es täglich eine halbe Stunde vormittags Dehnung, Kraft und Gymnastik. Nachmittags 3-4 Trainingseinheiten 1-2 Std. pro Woche (im Winter 2-3), je nach Regeneration. Man muss täglich in sich hinein hören, was geht und was heute mal gelassen werden muss. Der Sehnen-Muskelapparat lässt sich nicht mehr ohne Weiteres aufbauen, ist verletzungsanfällig und regeneriert nach ausgiebigem Training kaum noch. Schlafstörungen und Krankheiten unterbrachen immer wieder den Trainingsaufbau, Ernährung und Lebensgewohnheiten sind ein großes Thema. Die Leistung im Alter ist die Konzentration auf das Wesentliche, dann gibt es den Spaß. Der Leistungsgedanke gehört aber nicht einzig der Jugend, auch nicht nur dem Beruf. Mit 71 Jahren ist Werner noch genau so heiß auf den Sport wie früher.
Jetzt erst recht, nach über 60 Jahren wieder im TV Ratingen, waren 2019 die Deutsche Meisterschaften angepeilt. Mit den geforderten Qualis und den vorausgeschalteten Treppchen-Plätzen im Speerwurf und Dreisprung bei den offenen Nordrhein- und Westfalenmeisterschaften, durfte er für den TV Ratingen antreten. Das hatte was. Die früher nicht geschaffte Teilnahme an einer DM kam für ihn nun endlich in der Klasse der 70- bis 75-Jährigen.
An den Senioren Meisterschaften nehmen jährlich im Schnitt in sämtlichen Altersklassen ca. 2600 Teilnehmer teil. In der Senioren Leichtathletik werden die Leistungen nach der DLV Punktewertung gemessen (Zehnkampftabelle). Je nach Alterslage, ob zwischen 40-45 oder ob zwischen 80-85 gibt es zudem den Altersfaktor, der bei 70- bis 75-Jährigen den Faktor 1,75 hat. Der ist mit den bestehenden Weltrekorden der jungen Athleten und mit den Weltrekorden der jeweiligen Senioren Athleten abgestimmt. Die momentanen ca. 35 Meter im Speerwurf sind so mit dem Altersfaktor gemessen (multipliziert) für einen jungen Athleten 61 m wert, wenn man das denn unbedingt vergleichen will. 40 m möchte er im nächsten Jahr noch schaffen. Im Dreisprung wären angestrebte 9 m auch nicht schlecht. Wenn man bedenkt, dass über 70 Jahre alte Menschen schon Probleme haben aus dem Bett zu kommen, sollten sie vorher vielleicht mal Dreispringen. Nun mal im Ernst: Nur wenige Senioren Sportler können sich auf diese Disziplin einlassen, weil das Auffangen des Sprunges mit gleichzeitigem Abspringen hohe Schnellkraft erfordert und manche zusammenbrechen lassen würde. Außerdem müssen im Alter höhere Körpergewichte gegenüber früher umgesetzt werden. Ob man als jugendlicher Springer 65 Kg wiegt oder als Alter 85 Kg, macht al- lein schon über das Mehrgewicht von 20 Kg vielleicht 1-2 Meter an Weite aus. Also zusätzlich abnehmen, für ein gesundes und aktives Leben. Motivation dafür gibt der Wettkampfsport genug.
Allen ehemaligen Sportlern möchte Werner hiermit sagen: Nicht über die vergangenen glorreichen Zeiten reden, wieder aktiv werden, in sich hinein hören und nachmachen. Der Turnverein macht’s möglich. Werner ist gerne ihr Trainingspartner bei uns im schönen Ratinger Stadion. Und wir unterstützen ihn gerne in seinem Vorhaben!