Aldi, Meaux und Heiligenhaus

Anfang des Monats herrschte eine Woche lang Bürgerkrieg auf den Straßen Frankreichs. Nach Einbruch der Dunkelheit gab Plünderungen, Vandalismus, Brandschatzung, Zerstörung. Betroffen war neben hunderten anderen Städten auch das mittelalterliche Meaux, das mit unserer Nachbargemeinde Heiligenhaus über eine Städtefreundschaft verbunden ist.

Heiligenhaus reagierte in gleicher Weise wie auch Ratingen auf die Verwüstungen in der jeweiligen Partnerstadt: Nämlich überhaupt nicht. Kein Sterbenswörtchen darüber in der Lokalausgabe der Rheinischen Post. Was sich dort in Frankreich offenbart als unübersehbares Zeichen einer gescheiterten Integration: Das ist der Presse und Politik hierzulande offenbar peinlich. Lieber nicht darüber reden. Keinerlei Anteilnahme an dem Desaster in Frankreich. Nichts, gar nichts.

Auch Aldi hat es erwischt. Nein, (noch) nicht in Heiligenhaus, sondern in Meaux. Die französische Presse zeigt Bilder von Demolierung, Verwüstung und Plünderung:https://actu.fr/ile-de-france/meaux_77284/mort-de-nahel-jean-francois-cope-appelle-les-parents-a-tenir-leurs-gosses_59802426.htmlQuelle: 

Schwacher Trost: Auch andere Supermärkte und Geschäfte waren dort betroffen. Und dabei gibt sich gerade Aldi doch alle Mühe, besonders divers, bunt, inklusiv und vielfältig zu sein. Unvergessen ist die Werbung zum Valentinstag 2023, wo im Aldi-Prospekt zwei Männer verliebt miteinander turteln. Davon zumindest einer, der, um eine von Cem Özdemir geprägte Vokabel zu gebrauchen, nicht dem „biodeutschen Phänotyp“ entspricht:

Aldi in Meaux hat das offenbar nichts genutzt. Oder eher im Gegenteil? Streng gläubige Muslime aus den Banlieues schätzen keine offen zur Schau getragene Homosexualität. Aber ob sich die Plünderer und Randalierer dessen überhaupt bewusst waren?